Pressestimmen DIE TONIGHT, LIVE FOREVER oder Das Prinzip Nosferatu


Das Beste aus der Presse

„Spittlers Inszenierung wartet mit etlichen schönen Effekten auf, so spiegeln die Videos den Text, so nehmen die souveränen, hellwachen Schauspieler Motive daraus wieder auf. Einmal wuseln sie wie zuvor Würmer im Film als Menschenknäuel über die Bühne. Die spannende, sehr originelle Körpersprache wurde mit der Choreografin Jasmin Avissar eingeübt.“

Westfälischer Anzeiger, 23.03.2022

„Linus Ebner läuft erst gar nicht, er kriecht, er schiebt sich voran, so als wäre die Schwerkraft hier falsch eingestellt. Das Befremden erkennt man in Paul Spittlers Inszenierung schon an den Bewegungen.“

Westfälischer Anzeiger, 23.03.2022

„Hier hält die Inszenierung die Zuschauer im Ungewissen, ob die Monster im Halbdunkel lauern oder ob sie sich nur durch die Psyche der Protagonisten bewegen.“

Westfälischer Anzeiger, 23.03.2022

„Mit viel Laszivität und Witz und einer blutigen Badewanne auf goldenen Löwenfüßen steuert Spittler die Vampire durch die Nacht.
Dabei wird schnell klar: Für das Gebot der freiwilligen Überforderung saugen sich die Unternehmer bis zur Blutleere aus, unfähig, sich dem Diktat der Optimierung zu widersetzen, unfähig, ihren Selbstwert zwischen Nutzen und eigenen Sehnsüchten zu verbessern. Das Prinzip Nosferatu eben. Die dunklen Fürsten der Gesellschaft leben gut davon.“

Trailer ruhr, 04.04.2022

„Die vier Akteure auf der Bühne bieten ein grandioses Schauspiel. Anton Andreev hat mit seiner Fliegenmaske und seinem summenden S die Lacher auf seiner Seite. Ebenfalls exaltiert spielt Linus Ebener Lapsus of Light im schicken Lila, während Sarah Yawa Quarshie eine Lana spielt, deren Selbstbewusstsein nur so strahlt. Sie ist auch die einzige Superheldin mit Cape, das macht sie besonders. Lola Fuchs spielt den kühlen Asha als blassen hinterlistigen Elfen.“

ars-tremonia, 09.11.2021

„Der 1987 geborene Regisseur Paul Splitter inszeniert im Schauspiel Dortmund mit Sivan Ben Yishais „Die tonight, live forever oder Das Prinzip Nosferatu“ ein Stück, das diese gesellschaftskritische Interpretationslinie von Murnaus Filmklassiker aufgreift: der Vampir als Allegorie einer spätkapitalistischen Leistungsgesellschaft, in der die Menschen die anderen oder eben sich selbst ausbeuten. Schließlich tankt dieses fantastische Wesen eben literweise Blut, um seine Existenz weiterfristen zu können.“

Ruhr Nachrichten, 22.03.2022

„Dabei ist Sivan Ben Yishais Stückvorlage mehr als eine Horrorfilm-Hommage, sondern lotet die seelischen Befindlichkeiten von den drei Ich-Erzählern aus.“

Ruhr Nachrichten, 22.03.2022

„Yishais „Die tonight, live forever“ ist ein Stück über die Generation Ich-AG, die sich abstrampelt, bis der Burnout droht. Und Paul Splitter klammert sich in seiner Inszenierung an die durchrhythmisierte Prosa der Vorlage. Wenngleich durch eine starke Bildsprache auch die Zerrissenheit der Figuren betont wird, etwa wenn diese sich auf der Bodenfläche spiegeln, oder ihre Schatten an den Wänden klettern.“

Ruhr Nachrichten, 22.03.2022