Ödipus auf dem Mars
Stückentwicklung nach Sophokles
Ödipus ist Herrscher von Theben. Doch um die Stadt von einer Plage zu befreien, muss der Mörder des vorherigen König Laios gefunden werden – so die Weissagung des Orakels von Delphi. Was niemand weiß: Ödipus selbst, auf der Flucht vor seinem Schicksal, hat ihn getötet. Denn auf ihm lastet ein Fluch, der ihm ebenfalls vom Orakel verkündet wurde: Er werde seinen Vater töten und sich mit seiner Mutter vereinigen. In dem Glauben, er könne seine Pflegeeltern schützen, flieht er aus Korinth und trifft an einer Weggabelung auf einen Reisenden, den er in einem Handgemenge erschlägt – ohne zu wissen wer er ist. Als er auch noch die Sphinx besiegt, die Theben in Atem hält, wird er zum König von Theben ernannt und mit Iokaste vermählt – ohne zu wissen, wer sie ist. Erst als sich mit der Hilfe des Sehers aufklärt, was Ödipus als Kind erleiden musste und wie er von Theben nach Korinth gekommen ist, wird allen klar, dass in dem Versuch sein Schicksal abzuwenden, alles so gekommen ist, wie es prophezeit wurde.
Die Geschichte des Ödipus ist schnell erzählt und wahrscheinlich einer der bekanntesten Mythen der Antike. Und doch spukt die Erzählung in vielen Varianten durch das kollektive Gedächtnis, nicht zuletzt als vage Erinnerung an den Ödipuskomplex, den Sigmund Freud als Begriff der Psychoanalyse prägte. Das Team um Regisseur Florian Hein nimmt den Mythos als Ausgangspunkt, um sich mit der Rezeptionsgeschichte und der Frage der Unausweichbarkeit des Schicksals zu beschäftigen: Denn so sehr Ödipus auch versucht, den Prophezeiungen des Orakels zu entkommen, so sehr verstrickt er sich immer tiefer in seine Geschichte, die scheinbar schon längst geschrieben ist. Haben wir die Macht über unser Schicksal? Und können wir unserer Geschichte entgehen?
An diesen Fragen verzweifeln nicht nur die antiken Heroen immer wieder, sondern auch die modernen Held*innen unserer Zeit, die wir aus den großen Blockbustern und Serien kennen. Wie nimmt man sein Schicksal in die Hand? Was ist man gewillt aufzugeben, um einem übergeordneten Zweck zu dienen? Kann man allein die Welt retten? Und was für Geschichten und Mythen wollen wir eigentlich heute noch erzählen?
Irgendwo zwischen Ramschladen und Palast in Theben, Rumpelkammer und Mars-Station auf dem Olymp begegnen wir unserem Schicksal, und mit ihm einen ganzen Bauchladen der zukünftigen Erinnerungen.
Diese Produktion ist interessant für diejenigen, die diese
Serien und Filme mögen…
Sportarten mögen…
Bücher und Autor*innen mögen….
Trailer
Tickets & Termine
Wiederaufnahme: 18.09.2022 18Uhr im Studio
Termine: Weitere Termine folgen!
Dauer: ca. 100Minuten
Bildergalerie
Besetzung

Mit Linda Elsner, Lola Fuchs, Christopher Heisler, Dortmunder Sprechchor
Aus dem Dortmunder Sprechchor sind dabei Solveig Erdmann, Maike Fischer-Wagner, Katrin Osbelt, Lea Sofie Wesner, Traudel Richard, Birgit Korte, Bärbel Göbel, Jörg Karweick, Sylvia Reusse, Heike Lorenz, Rita Wahle-Voss, Henri Hoffman
Regie Florian Hein
Bühne Bunny Vellocet
Bühne Mitarbeit Louisa Robin
Kostüme Clemens Leander
Video & Live-Kamera Tobias Hoeft
Licht Stefan Gimbel
Ton Robin Lockhardt
Dramaturgie Kirsten Möller
Regieassistenz Ruven Bircks
Ausstattungsassistenz Meike Kurella
Inspizienz Hannah Koester
Soufflage Ruth Ziegler