Ungefähr mit zwanzig Jahren bekam ich es mit der Angst zu tun. Es gab keinen speziellen Anlass. Ich saß an einem Esstisch, im Gespräch mit Freunden. Zuerst bemerkte ich die Angst in den Schultern, dann in der Brust, schließlich in den Beinen. Vielleicht war der Auslöser eine Sehnsucht, von der ich schon zu lange ahnte, dass sie unerfüllt bleiben würde. Oder ich begriff zum ersten Mal mit vollem Bewusstsein, dass das Leben nicht unendlich lang sein wird. Oder, ganz im Gegenteil: Ich spürte, wie sich die Zeit dehnte, lang und zäh, und wie ich irgendwann am ewigen Aufschub zugrunde gehen würde. Oder alles drei zugleich. ANGST weiterlesen
