2170


Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden


Ein Weg durch die Stadt in fünf Texten und vielen Schritten • Mit Texten von Luna Ali, Sivan Ben Yishai, Ivana Sajko, Akin Şipal, Karosh Taha • In einer Fassung von Christopher-Fares Köhler, Sabine Reich & Julia Wissert


Fünf Autor*innen haben Texte geschrieben in und für Dortmund. Denn wir suchen Dortmund: Wir machen uns auf den Weg durch die Stadt und hören, was sie uns zu sagen hat. Welche Geschichten stecken in den Mauern und Steinen, liegen verborgen in Hochhäusern, Bahnhofsportalen und Plätzen? Alte Geschichten, die wir vergessen, und neue Erzählungen, die keiner hören will. Nun erheben sie ihre Stimme, die Ungehörten. Sie kommen aus der Zukunft, schauen zurück auf diese Stadt und finden mit uns einen Moment, in dem wir neu beginnen.

Termine: 27.08.2021, 28.08.2021, 29.08.2021, 31.08.2021, 01.09.2021, 02.09.2021, 03.09.2021, 04.09.2021, 05.09.2021, 07.09.2021, 08.09.2021, 09.09.2021 und 10.09.2021 jeweils ab 19:30Uhr.

Tickets findet ihr hier: tdo.li/2170


Die fünf Stationen:

Schauspielhaus

Platz der Alten Synagoge

Katharinentreppe

Hochhaus

Cinestar






Sponsoren:


Förderer:

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW Kultursekretariat Wuppertal.


Kooperationspartner:

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung durch

Ausblick Spielzeit 21/22



Liebes Publikum,

Seid Ihr noch da?
Wie geht es Euch?
Was bleibt? Was kommt?

Mit diesen Fragen starten wir in die zweite Spielzeit und die meisten Theaterarbeiten, die in der kommenden Spielzeit entstehen, erzählen von Suchen und Reisen, von Expeditionen und Forschungen.

Noch bevor wir in die neuen Arbeiten der zweiten Spielzeit starten, laden wir Euch auf eine kleine Zeitreise in die erste Spielzeit ein. In den THROWBACK WEEKS – ALLES ZURÜCK AUF ANFANG zeigen wir die erste Spielzeit in neun Wochen: vom 27. 08. – 29.10. erlebt Ihr noch einmal alle Premieren. Wir starten mit der Wiederaufnahme von 2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden vom 27.08. – 10.09. 2021.

Die zweite Spielzeit startet dann am 31.10. mit einer Premiere von Julia Wissert. Sie inszeniert den Roman Der Platz. Darin setzt sich die französische Schriftstellerin Annie Ernaux mit ihrer Herkunft aus einem kleinen Dorf in der Provinz auseinander. Als ihr Vater stirbt, zieht sie kritisch Bilanz über das, was man als „gesellschaftlichen Aufstieg“ bezeichnet und zeigt die Verluste und Brüche auf. Einen ähnlichen Prozess sind Julia Wissert und die Dramaturgin Hannah Saar mit dem Ensemble gegangen. Auch sie haben sich mit ihrer eigenen Herkunft, ihren Vätern und Familien beschäftigt und die Klassenfrage kritisch untersucht. Sie fragen, welche Bedeutung unsere Herkunft hat und inwieweit sie unseren Weg bestimmt. 

Am 18.09. laden wir zu einer sehr besonderen Theaterarbeit ein: Ensemblemitglied Mervan Ürkmez, hier als Regie, feiert in dem theatralen Requiem Happy, we lived on a planet den Übergang, das Ende und den Neuanfang. In poetischen Bildern blitzen Momente auf und laden ein zu einer sinnlichen und vielschichtigen Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und ihrem ermutigenden Potenzial.

Eine ebenso wichtige Auseinandersetzung eröffnet der Regisseur Lionel Somé, der sich in Dortmund einem berühmten Klassiker widmet: Shakespeares Stück Der Sturm wird szenisch mit der Bearbeitung von Aimé Césaire in Verbindung gebracht. Aimé Césaire ist ein berühmter Autor und Theoretiker der „Negritude“, einer kritischen Bewegung, die sich von kolonialen Einschreibungen in Sprache, Denken und Literatur befreit. In dem Dialog Zwischen den Stürmen,  für den Bernice Lysania Ekoula Akouala auch eigene Texte schreiben wird, entdecken wir neue Perspektiven und hören ungehörte Geschichten. Premiere ist am 27.11.21

In einem ganz anderen Zwischenraum bewegt sich der Regisseur Milan Peschel mit dem Ensemble. „Wenn eine Tür sich schließt, geht eine andere auf“ – diesen Spruch nimmt er zum Ausgangspunkt für eine rasante Komödie. Denn wir wissen: in Komödien gehen – wie im echten Leben – viele Türen auf, manche fallen zu und wir wissen nie, was sich dahinter verbirgt. In diesem Fall vielleicht ein Käfer, denn als Gregor Samsa eines Morgens erwachte, „fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“ Von nun an spielt sich alles vor und hinter den Türen ab.  Auch Milan Peschel wird mit dem Ensemble gemeinsam diesen Moment untersuchen, eigene Texte schreiben und fragen, wie es ist, wenn man einfach im Bett liegen bleibt. Ob das dann eine Komödie ist, eine Farce oder Tragödie, werden wir herausfinden, wenn wir am 29.01. 22 die Premiere sehen.

Auch die Regissurin Selma Spahić begibt sich mit dem Ensemble auf eine Entdeckungsreise. Denn wenn wir herausfinden möchten, wie die Welt danach aussieht, nach den einschneidenden Veränderungen, die wir aktuell erleben, dann beginnen wir von vorne und fragen, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Wo auch immer die Reise hingeht, in der kommenden Spielzeit bewegen wir uns zwischen Weinen und Lachen, zwischen Leben und Tod – der Moment,  in dem wir ermessen, was wichtig ist im Leben. Was bleibt. Und was wirklich Freude macht. Was uns wirklich etwas bedeutet. Und allen Arbeiten geht es um Annäherungen. Wir stehen an der Schwelle und öffnen die Tür. Auf der anderen Seite seid Ihr.

Wir freuen uns auf Euch!

Der neue
Schauspiel-Blog!

Is there anybody out there?

Was wird das Theater gewesen sein, fragen wir uns hinter geschlossenen Türen. Wir blinzeln verstört über unsere Masken, reiben uns die Augen und stellen fest: Keiner da. Leere Bühne. Das Theater, so wie wir es kennen, findet nicht mehr statt. Keine Körper bewegen sich im Raum, keine Ansammlungen und Versammlungen, kein störendes Husten in den Rängen.
Unsere Stimmen hallen durch die leeren Räume, wir rufen und keiner antwortet.
Oder vielleicht doch?
Is there anybody out there?
Irgendwo da draußen, weit entfernt, in großen Abständen und unendlichen Distanzen, irgendwo seid ihr. Auch wenn wir euch nicht sehen, nicht hören und nicht riechen können, ihr seid da. Das wissen wir ganz genau. Das hoffen wir und daran glauben wir. Wir hoffen, dass wir Euch finden. Dafür arbeiten wir und deshalb senden wir unsere Nachrichten an Euch.